Historisches, Kurioses, Unterhaltsames…
Auszug aus dem Separatdruck der Tageszeitung „Die Ostschweiz“ aus dem Jahr 1984 zur Musikgesellschaft Thal anlässlich 60 Jahre St. Gallischer Kantonalmusikverband:
„Weil die alten Protokolle nicht mehr vorhanden sind, liegt die Jugendgeschichte der Musikgesellschaft Thal im Dunkeln. Immerhin bestand schon 1848 eine Blechmusik unter dem Namen „Thalia“. Das Einzugsgebiet dieser Formation erstreckte sich vom Bodensee bis ins benachbarte Appenzellerland. Leider waren es finanzielle Nöte, die 1868 zur Auflösung führten.
Aus den seit 1885 ordnungsgemäss vorhandenen Protokoll- und Kassenbüchern lässt sich herauslesen, dass 1870 wieder eine Musikgesellschaft Thal bestand, die damals aus 13 Aktiv- und 53 Passivmitgliedern bestand. 1888 traten die ersten Statuten in Kraft.
Mit viel Bewegung mag der wöchentliche Probenwechsel jedesmal in ein anderes der vielen Gasthäuser verbunden gewesen sein. Auffallend sind auch die recht hoch angesetzten Bussgelder für verspäteten Probenbesuch oder gänzliches Ausbleiben.
Während des Ersten Weltkrieges konnte das Vereinsgeschehen nur mühsam abgewickelt werden, denn viele der Aktiven zog man in die Wehrplicht ein. Am 12. Oktober 1918 musste der Probenbetrieb auf Beschluss des Gemeinderates wegen der Spanischen Grippe ganz eingestellt werden.
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war geprägt durch Mitgliederschwund und Überalterung. Nur mit grosser Anstrengung und bewundernswertem Idealismus zur Musik retteten knapp 10 Mann die Gesellschaft vor dem Zerfall.
1966 übernahm Albert Grab das Präsidentenamt und 1967 Kurt Rohner den Dirigentenstab. Gemeinsam arbeiteten sie am Wiederaufbau einer dem Dorf würdigen Musikgesellschaft. 1984 zählte der Verein 58 Aktivmitglieder.“
Die Musikgesellschaft Thal hat seit ihrem Bestehen schon viele Höhen und Tiefen erlebt. Derzeit muss sie leider mit einem tiefen Aktivmitgliederbestand leben. Wir hoffen deshalb, dass unsere Jubiläumsaktivitäten dem Publikum die Freude an der Blasmusik vermitteln und dadurch musikbegeisterte Frauen und Männer dazu bewegt werden können, ihre verstaubten Musikinstrumente aus dem Keller zu holen und mit viel Freude und Enthusiasmus bei uns mitzumachen; auch Anfänger sind herzlich willkommen.
Mit unserem Eröffnungskonzert vom 12. Januar 2020 haben wir einen hoffnungsvollen ersten Schritt in diese Richtung gemacht. Der anschliessende Apéro war gut besucht und wir haben uns mit vielen Blasmusikfreunden austauschen können.
In diesem Zusammenhang danken wir den grosszügigen Sponsoren des Apéro, Jürg Fuhrer, Sennhütte Thal AG und Tom Kobel, Ochsentorkel Weinbau AG.